Geschäftsführer Jörg Schwall (l) und Export-Vertriebsleiter Christoph Schmidt vom Dach- und Fassadensystem-Hersteller Kalzip unterhalten sich auf dem Betriebsgelände in Koblenz zwischen Metall-Coils. Foto: dpa
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Von Jens AlbesIn der spektakulären neuen Schutzhülle für das Katastrophen-AKW Tschernobyl steckt auch deutsche Technik. Eine Koblenzer Firma liefert die riesige Außen- und Innenhaut, ein Unternehmen in NRW drei Millionen Schrauben. Wie fühlen sich deutsche Mitarbeiter vor Ort?
Koblenz/Prypjat (dpa) – Die Atomruine Tschernobyl in der Ukraine bekommt derzeit ein neues Schutzdach. Nur wenige wissen, dass ein wesentlicher Teil des größten beweglichen Bauwerks der Welt von einer kleinen deutschen Firma stammt. «Wir sind stolz, dass wir bei etwas mitgearbeitet haben, das den Planeten ein bisschen sicherer macht», sagt der Export-Vertriebsleiter der Kalzip GmbH in Koblenz, Christoph Schmidt. An den Folgen der Nuklearkatastrophe vor 30 Jahren sind nach Einschätzung von Experten wohl Zehntausende Menschen gestorben.
Kalzip hat 160 000 Quadratmeter dünner Außen- und Innenhaut für den gewaltigen Schutzbogen von 110 Metern Höhe, 165 Metern Länge und 257 Metern Breite geliefert. Geschäftsführer Jörg Schwall erklärt: «Wir sind Weltmarktführer für Aluminium-Stehfalz-Eindeckungen.» Damit verkleidet die Firma Fassaden und Dächer. Beim AKW Tschernobyl hat sie allerdings ausnahmsweise hitzebeständigeres Edelstahl verwendet.
In geringerem Maße dort beteiligen sind auch zwei andere deutsche Firmen: Skylotec, ein Neuwieder Hersteller von Absturzsicherungen für die Arbeiter, sowie der Schraubenproduzent EJOT im nordrhein-westfälischen Bad Berleburg (…)
via Koblenzer Firma baut am Schutzdach für Atomruine Tschernobyl mit – Umwelt – Rhein Neckar Zeitung.